Es ist eigentlich ganz einfach, wie so oft im Leben. Es geht um das Naheliegende. Wenn Sie in Ihrer Firma oder in Ihrem Team einen Change-Prozess verantworten, angehen wollen oder auf die richtigen Bahnen lenken wollen, dann geht es erst einmal um Sie selbst.
Wie die regelmäßige Gallup-Studie belegt, geht es Arbeitnehmern in erster Linie darum, dass die Führungskraft sich für sie interessiert. Im Umkehrschluss heißt das: Bindung entsteht, wenn ehrliches Interesse im Spiel ist, wenn eine Hinwendung „zum anderen hin“ im Spiel ist. Bindung ist elementar für die Mitarbeiterloyalität, für die Bindung des Mitarbeiters an die anstehenden Vorhaben und so eben auch für das Commitment im Change-Prozess.
Und dieses Interesse und die daraus resultierende Bindung würde ad absurdum geführt, wenn Sie etwas von Ihren Mitarbeitern verlangen, was Sie von sich selbst nicht verlangen. Wenn es z.B. Gegenstand des Change-Prozesses ist, dass Ihre Mitarbeiter effektiver arbeiten, weniger Zeit in der Raucherpause verbringen und wohlmöglich mehr auf Ausgaben schauen, dann wäre es wichtig, dass Sie die dahinter stehenden Maßstäbe für sich selbst ebenfalls – und vor allem sichtbar – anwenden.
Arbeiten Sie effektiv? Führen Sie effektiv? Leiten Sie Meetings effektiv? Entfalten Sie Wirkung? Welche kleinen Auszeiten gönnen Sie sich? Achten Sie persönlich auch auf Ihre Ausgaben?
In der Literatur zum Change-Managment (z.B. Kotter) nennt sich das, worum es geht, „Dringlichkeit erzeugen“. Nur, wenn Sie den Change-Prozess zu Ihrer ganz eigenen Sache machen und selbst zu Abstrichen bereit sind, sind Sie Teil des (sich verändernden) Systems.
Schauen Sie kritisch auf Ihre Gewohnheiten und auf Extras auf Ihrer hierarchischen Ebene: Reduzieren Sie ebenfalls Raucherpausen oder Lunchverabredungen? Reduzieren Sie Kosten, indem Sie Ihr womöglich teures Dienstfahrzeug abgeben?
Ihre Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel und somit auch der Change.