Eigene Potentiale freilegen – mit dem Zürcher Ressourcen-Modell

Legen Sie Ihre Potentiale frei – durch eine bessere Verknüpfung Ihrer Hirnhemisphären
Versuchen Sie doch mal Folgendes: Bringen Sie ihren rechten Ellbogen mit dem linken Knie zusammen. Oder stellen Sie die Dinge auf Ihrem Schreibtisch für eine Zeit von der linken auf die rechte Seite. Wozu das gut sein soll? Nun, Überkreuzbewegungen unseres Körpers bewirken eine verbesserte Kommunikation zwischen den beiden Gehirnhälften. Welches Potenzial diese gezielte Verknüpfung der Hirnhemisphären hat, darum geht es in diesem Blogartikel.

Maja Storch – die Begründerin von ZRM
In meinem letzten Beitrag hatte ich ja schon die wunderbaren Potenziale unserer rechten Hirnhemisphäre geschildert. Hier liegt der geheime Schlüssel, zu unseren ureigenen Ressourcen und unserem ganzheitlichen, eher intuitiven Wissen. Die Gestalttherapeutin Maja Storch hat auf Basis dieser Erkenntnisse das so genannte „Zürcher Ressourcen-Modell“ (ZRM) entwickelt, mit dem wir uns einen Zugang zu unserem ganzheitlichen Wissen und zu unbewussten Ressourcen erschließen können. Hier geht es zu Maja Storchs ZRM-Site: https://zrm.ch/

Rechte und linke Häfte – ein tolles Team
Zur Erinnerung: Die rechte Gehirnhälfte ist für die ganzheitliche Wahrnehmung von Situationen zuständig – vergleichen wir es mit dem, was wir früher im Physikunterricht gelernt haben, ist die rechte Gehirnhälfte wie eine Parallelschaltung, während die eher logische linke Hälfte so funktioniert wie eine Reihenschaltung. Zugleich sind wir mit der rechten Hemisphäre besonders nah an unserer höchst individuellen Bedürfnisstruktur. So wissen wir im Prinzip schon tief in unserem Innersten, was gut für uns ist und wohin wir eigentlich streben. Dieses Wissen ist aber oft zu wenig mit unseren sprachlich-logischen Fähigkeiten verknüpft, die eher mit der linken Gehirnhälfte bewältigt werden. Meldungen der rechten Gehirnhälfte sind eher intuitiv, nonverbal und bildlich – sowohl positiv als auch negativ. Jede und jeder erlebt das quasi im täglichen Leben: Denken Sie doch mal an ihren letzten Waldspaziergang. Wie war das, als plötzlich etwas im Laub raschelte und sich Ihnen unwillkürlich die Nackenhaare sträubten? Und erinnern Sie sich an das warme Gefühl im Bauch, als Sie zuletzt an etwas besonders Schönes dachten?

Die Sprache des Körpers wahrnehmen
Mein Appell lautet: Hören Sie wieder mehr auf diese sehr klare, unmissverständliche Sprache Ihres Körpers – denn sie kommt aus der überlegenen, rechten Gehirnhälfte! In allen Lebensbereichen, aber eben auch besonders im Beruf, ist es äußerst sinnvoll, dass wir auf dieses intuitive Wissen achten und es vermehrt in unser Denken und Handeln aufnehmen, also besser mit der linken Hirnhälfte verknüpfen. Denn nur beides zusammen ermöglicht die tragfähige, weil ganzheitliche Lösungsfindung und die erfolgreiche Umsetzung.

Aktiver Brückenbau
Doch wie aktivieren wir konkret mit dem ZRM unser „geheimes“ Wissen der rechten Hirnhemisphären und verknüpfen beide Hirnareale bewusst miteinander?

Im Einzelsetting biete ich meinen Klienten bei dieser Methode zunächst eine Vielzahl von Orginal ZRM-Bildern aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen und -welten zur Auswahl an. Rein aus dem Bauch heraus und ohne über das „Warum“ nachzudenken, sucht er oder sie aus dieser kunterbunten Kollektion einzelne Bilder heraus. Sie sind wiederum Quelle unterschiedlichster Wort-Assoziationen, die dann frei sprudeln dürfen. Aus dem Kondensat einer Fülle von Begriffen filtern wir gemeinsam die zentralen Begriffe und Motive heraus und formulieren mit ihnen das sogenannte „Motto-Ziel“. Der auf diese Weise entstandene Satz drückt oft sehr ursprüngliche Motive und Bedürfnisse des betroffenen Menschen aus. Es ist daher vielleicht nicht verwunderlich, dass so ein Motto-Ziel gerne auch mal kindlich wirkt – manchmal fast kitschig -, denn die rechte Hirnhälfte, dem diese Motive wesentlich mit entspringen, „neigt“ zu Kitsch. So lautete das Motto-Ziel einer meiner Klientinnen kürzlich: „Ich hüpfe und schwenke meinen Erntekorb.“

Dem Gehirn Nahrung anbieten
Für eine nachhaltige Wirkung des Motto-Ziels ist es nun noch nötig, aus diesem Satz mehrere Trigger quasi als Wiedererkennungsmerkmale zu definieren. Dies können Gegenstände oder Farben sein, die uns im Alltag immer wieder begegnen und uns künftig an die inneren Bilder und das formulierte Motto-Ziel zunächst bewusst, später unbewusst erinnern sollen. Um bei dem Beispiel zu bleiben: ein Erntekorb, Äpfel oder die Farbe Grün. Durch diese Trigger werden unsere Neuronen immer wieder in eine identische Bahn gelenkt – eine neue Abfahrt von unsrer Denkautobahn wird geschaffen. Diese Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen (Synapsen) zu schaffen, nennt sich Neuroplastizität. Die neu geschaffene Synapse ermöglicht neues Denken und Handeln – über Übung findet eine Verankerung in unserem Handlungsrepertoire statt.

Was Du nicht willst, was man Dir tu’…
Übrigens habe ich diese Methode des ZRM bei mir selbst getestet und war überwältigt von der Wirkung. Denn mithilfe meines verinnerlichten Motto-Ziels gelang mir eines Tages etwas, von dem ich dachte, es niemals zu schaffen: Ich habe bei einem Soloauftritt vor rund 200 Menschen gesungen. Statt Angst und Herzklopfen zu empfinden oder gar den gefürchteten Texthänger zu erleben, habe ich den Moment mit ganzer Energie genossen – bewusst und unbewusst war ich zu der auch gefühlten Überzeugung gekommen, in diesem Moment genau am richtigen Platz genau das Richtige zu tun.

Schnelle Effekte erwünscht
Das Schöne an der ZRM-Methode: In der Regel reicht ein Einzelsetting von zwei bis drei Stunden, um das passende Motto-Ziel zu erarbeiten. Der Effekt ist für diesen minimalen Aufwand faszinierend. ZRM ist geeignet in allen Situationen, in denen ein wenig „Hühnersuppe für die Seele“ notwendig ist. Entweder in akuten Situationen wie Prüfungs-/ Auftrittsangst, in Situationen allgemeiner Mißstimmung oder auch in einem Veränderungsprozess zur Begünstigung des Umsetzungserfolges. Kurz: immer dann, wenn es darum geht, etwas aus eigener Kraft zu schaffen. ZRM verleiht genau an dieser Stelle im wahrsten Sinne des Wortes Flügel – um es noch einmal kitschig auszudrücken.